„Was man da gesehen hat, sieht man hier nicht“

Katja Parschukow hilft ehrenamtlich in Kamerun

Der neunjährige Brandit hat Epilepsie. Bei einem seiner epileptischen Anfälle ist er in eine Feuerstelle gefallen. Die Folge: Verbrennungen dritten Grades am ganzen Körper. Brandit wurde medizinisch nicht versorgt. Bis ein Team von insgesamt 13 Personen aus Ärzten und Krankenschwestern aus Deutschland und Russland, darunter Katja Parschukow, Brandit in Kamerun treffen.

Katja Parschukow ist Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der B2 im Maria-Josef-Hospital. Im November letzten Jahres war die 32-Jährige für zwei Wochen in Kamerun. Mit dem Missionswerk Hoffnungsstrahl aus Hamm ist sie ehrenamtlich vor Ort, um als Teil des Gesundheitsfürsorge-Projektes einen kleinen Beitrag zu leisten, denen zu helfen, die in großer medizinischer Not sind. Die Motivation der Gruppe liegt im Glauben an Jesus Christus begründet. Neben der medizinischen Versorgung wollen sie auch ihren Glauben weitervermitteln.

Als die Ehrenamtlichen Brandit sehen, ist sein ganzer Körper schwarz verkrustet. Müll und Dreck haben sich in seine Haut eingebrannt – dem Jungen geht es sehr schlecht. Zwei Wochen zuvor erlitt er die lebensgefährlichen Verbrennungen und hat es ohne jegliche medizinische Versorgung bis heute ausgehalten. Jetzt wird er medizinisch versorgt, er erleidet zwei Herzversagen und schafft es dennoch durch die Operation, die in einem OP ohne Strom und fließendes Wasser nur im Schein von Taschenlampen durchgeführt wird. Für das Team ist es ein Wunder Gottes, dass Brandit überlegt hat.

In der Stadt Dimako in Ost-Kamerun gibt es eine Krankenstation, zu der die Menschen kommen können, um sich von den ehrenamtlichen Helfern medizinisch versorgen zu lassen. Außerdem besuchen Ärzte und Krankenschwestern die umliegenden Dschungeldörfer, um auch die Menschen zu erreichen, die nicht selbst zur Krankenstation in die Sprechstunde kommen.

Malaria, Krätze, Nabel- und Leistenbrüche hat Katja Parschukow in Kamerun jeden Tag gesehen – vor allem bei Kindern. Sie verteilt emsig Vitamin- und Entwurmungstabletten, führt Malariatests durch und informiert unermüdlich über Hygiene.

Dem neunjährigen Brandit geht es inzwischen wieder besser. Seine Wunden verheilen gut. Katja Parschukow will schon bald wieder nach Kamerun „Ich finde es schön, dass ich dort helfen kann und meine Motivation ist das Gleichnis des barmherzigen Samariters: ‚So geh hin und tu desgleichen!‘ Lukas 10, 25-37b“.