Mittwoch, 08.02.2023

Das Maria-Josef-Hospital ist Innovationsklinik

Die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie im Maria-Josef-Hospital Greven ist als eine von 33 Kliniken deutschlandweit zu einer Innovationsklinik im G-BA-Projekt EXPERT ernannt worden. 

Bei der Zertifikatsübergabe in Münster

In den kommenden 18 Monaten können Patientinnen und Patienten der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie im Maria-Josef-Hospital zusätzlich zur interdisziplinären Versorgung vor Ort digital und anonym einem Expertenboard der Universitätsmedizin Münster vorgestellt werden. Das ausgewählte Expertenforum ist für die Behandlung von Frakturen mit Weichteilschäden und postoperativen Komplikationen aufgebaut, um auf diesem Wege interdisziplinäre Absprachen zu ermöglichen. 

Das vom gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geförderte Projekt EXPERT, unter der Leitung von Herrn Privatdozent Dr. med. Steffen Roßlenbroich aus der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Münster (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. M.J. Raschke), soll Risiken minimieren, schnellere Entscheidungswege und moderne Therapieformen ermöglichen. Patientinnen und Patienten mit komplexen Verletzungen und komplizierten Therapieverläufen soll so eine individuelle und interdisziplinäre Therapieempfehlung aus universitärer Spitzenmedizin zugutekommen. Der Vorteil: Auch bei räumlicher Distanz oder unterschiedlichen Zeitplänen könnten die Mediziner auf die universitäre und interdisziplinäre Expertise zugreifen. 

EXPERT steht für „Extremitätenboards zur Prozessoptimierung, Evaluation, Risikominimierung und Therapieoptimierung bei Frakturen mit Weichteilschäden oder post-operativer Infektion der unteren Extremitäten im Traumanetzwerk“.

Am Ende könnten Erfahrungen stehen, die dann in die Regelversorgung übergehen – weshalb das Projekt vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) eine Förderung in Höhe von rund 6,9 Millionen Euro erhält. Der G-BA ist als der Gemeinsame Bundesausschuss verantwortlich für die Anerkennung von Leistungsansprüchen im Gesundheitswesen und das höchste Organ der Selbstverwaltung. 

„Wir freuen uns sehr, dass unsere Klinik sich für dieses zukunftsweisende Projekt qualifizieren konnte. Es geht darum, unter der Leitung und in Zusammenarbeit mit dem UKM, neue Versorgungsformen- und strukturen zu etablieren. Dafür nutzen wir medizinisch-fachliche Synergieeffekte, um unseren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten“, freut sich Chefarzt PD Dr. med. Clemens Kösters über die Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Münster. 

Insgesamt haben sich 33 Kliniken für dieses Projekt zusammengeschlossen. Die Erfahrungen werden mit und durch den G-BA ausgewertet und können unmittelbar in gesetzliche Regelungen übergehen. Die besondere medizinisch-organisatorische Herausforderung in diesem Projekt liegt in der großen Vielfalt unfallchirurgischer Verletzungsbilder, die weniger Verallgemeinerung und mehr individuelle Operationen und Therapien erfordern. 

 

 

Bildnachweis: UKM/Heine  

 

Bildunterschrift: 

Bei der Zertifikatsübergabe in Münster (v. l. n. r.): Privatdozent Dr. med. Steffen Roßlenbroich, Geschäftsführender Oberarzt, Universitätsklinikum Münster, Stefan Kentrup, kaufmännischer Direktor Maria-Josef-Hospital Greven, Privatdozent Dr. med. Clemens Kösters, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Maria-Josef-Hospital Greven, und Univ.-Prof. Dr. med. Michael J. Raschke, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Münster