Mittwoch, 27.03.2024

Schneller und präziser – neues CT im Maria-Josef-Hospital

Die Radiologie Greven im Maria-Josef-Hospital hat einen neuen Computertomographen (CT) in Betrieb genommen. Das alte Gerät hatte nach 14 Jahren ausgedient. Das neue CT ist schneller, präziser und schont die Umwelt. Künftig ermöglicht es auch Untersuchungen am Herzen.

(v.l.n.r.) Dr. Martina Voß, Jessica Niehaus (Bereichsleitung Schnittbildgebung), Dr. Olaf Terhaar und Dr. Till Breil freuen sich über den neuen Computertomographen im Team der Radiologie Greven

(v.l.n.r.) Dr. Martina Voß, Jessica Niehaus (Bereichsleitung Schnittbildgebung), Dr. Olaf Terhaar und Dr. Till Breil freuen sich über den neuen Computertomographen im Team der Radiologie Greven

Mobiles CT vor der Liegendanfahrt des Maria-Josef-Hospitals

Mobiles CT vor der Liegendanfahrt des Maria-Josef-Hospitals

Die Computertomographie ist ein sogenanntes bildgebendes Verfahren, das einen detaillierten Blick in den menschlichen Körper ermöglicht. Gerade nach Unfällen ist die Computertomographie unverzichtbar. Bei der Suche nach Blutungen und Verletzungen kann keine andere Methode so schnell und präzise entscheidende Information für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte liefern. Deshalb befindet sich die Zentrale Notaufnahme im Maria-Josef-Hospital mit ihrem Schockraum nur einen Verbindungsflur weit entfernt vom CT in der Radiologie. Und das ist 24/7 im Einsatz.

„Mit unserem neuen CT von Siemens ist die Bildgebung schneller, präziser und schonender möglich. Damit steigern wir die Qualität der Diagnostik für die Patientinnen und Patienten und sind hier in Greven und für die Umgebung sehr gut aufgestellt“, weiß Dr. Olaf Terhaar, Facharzt für diagnostische Radiologie/Neuroradiologie.

Und so funktioniert´s: Eine Röntgenröhre umkreist den Patienten und sendet gleichzeitig ein Röntgenstrahlenbündel aus. Gegenüber umkreist ein Detektorsystem den Patienten. Die hier erfassten Messwerte werden von einem Computer weiterverarbeitet und ermöglichen die Rekonstruktion von 3D-Schnittbildern in allen Raumrichtungen. Die Messzeit jeder Körperregion beträgt dabei nur wenige Sekunden.

„Die 360 Grad-Rotation unseres neuen CTs ist extrem schnell. Außerdem steckt viel mehr Rechenpower in dem Gerät, um die Daten verzerrungsfrei zu generieren“, betont Terhaar. Dank einer speziellen Filtereinrichtung in dem CT stören Metalle im Körper die Bildgebung nun weniger – das ist z. B. für Patienten der Unfallchirurgie, die mit einer Endoprothese (künstlichem Gelenkersatz) ins CT müssen, wichtig.

„Die deutlich reduzierte Strahlenexposition schont die Patienten im CT. Zudem kommen wir künftig mit weniger Kontrastmittel aus“, erklärt Dr. Martina Voß aus der Radiologie.

„Künftig können wir dank der besseren Gefäßdarstellung auch Koronar-CTs durchführen und bieten damit eine schonende, nicht-invasive Methode, um z. B. Engstellen oder Verkalkungen an den Herzkrankgefäßen zu erkennen“, freut sich Dr. Till Brei, Facharzt für Radiologie. So müssen auch stationäre Patienten aus dem Krankenhaus nicht für die Diagnostik ins Herzkatheter-Labor nach Münster transportiert werden.

Das ausgemusterte CT benötigte deutlich mehr Zeit für die Nachberechnungen und hatte eine externe Wasserkühlung. Das ist nun Vergangenheit. Mit dem neuen CT blicken Dr. Terhaar und Dr. Breil sowie das ganze Team der Radiologie Greven in eine nachhaltigere Zukunft der Bildgebung, denn die zu erwartende Energieeinsparnis durch weniger Stromverbrauch beträgt rund 30 Prozent.

Während das neue Hochleistungs-CT in die Radiologiepraxis einzog, ausgerichtet wurde, Schulungen für die Medizinisch-technischen Radiologieassistentinnen stattfanden und Prüfungen für den Echtbetrieb erfolgten, mussten die Patientinnen und Patienten nicht auf ihre Bildgebung verzichten. Vor der Liegendanfahrt des Krankenhauses hatte sich ein mobiles CT positioniert, in dem die Mitarbeiterinnen der Radiologie einen voll ausgestatteten Arbeitsplatz und das CT im Blick haben. Nur die Hebebühne, über die die bettlägerigen Patienten aus dem Krankenhaus ins CT kamen, war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig.

Die CT-Premiere ist geglückt: Der erste Patient war bereits im neuen Gerät. Eine Premiere war auch der Kauf des CTs für Dr. Breil und Dr. Terhaar. Einen Computertomographen kauft man nicht alle Tage, doch beide sind sich sicher, dass sich die Investition in die medizinische Versorgung schon jetzt gelohnt hat.